BUND Ortsgruppe Ladenburg

Streuobst-/ Magerwiese

Ernten erlaubt! (Foto: Karin Luthringhausen)

Streuobstwiesen

Streuobstwiesen stellen in Baden-Württemberg einen prägenden Teil der Kulturlandschaft dar. Sie sind Lebensraum zahlreicher heimischer Tier- und Pflanzenarten.

Streuobstwiesen übertreffen jede Obstplantage an Artenvielfalt: 85 % mehr Spinnen-, 50 % mehr Laufkäferarten und die sechsfache Zahl an Fluginsekten leben in einer Streuobstwiese. Bienen fliegen sechzehnmal lieber eine Streuobstwiese als eine Obstplantage an.
Über 5000 Arten leben in Streuobstwiesen. Der Artenreichtum erklärt sich aus der einzigartigen Kombination von "Baum" und "Wiese". Man findet wiesen- und waldbewohnende Tier- und Pflanzenarten, darunter auch seltene und bedrohte Tiere wie Schmetterlinge, Fledermäuse, Wildbienen, Vögel, z. B. Steinkauz, Halsbandschnäpper, Kleinspecht, Wendehals.

     

Hoch oben bei der Ernte (Foto: Karin Luthringhausen)

Der BUND Ladenburg pflegt am Rombach zur Zeit drei Streuobstwiesen:

  • Die Biberwiese bei Neubotzheim wurde im Winter 2020 komplett restrukturiert mit durchgreifendem Baumschnitt, Herausnahme unzähliger Kirschschösslinge, mehrfacher Mahd, Nachpflanzung von jungen Obstbäumen und Anlage einer Benjes-Hecke. Inzwischen mähen dort Schafe,
  • Bei der Kandelbachbrücke und gegenüber den drei Steinkreuzen (“Kreuzwiese”) wird konsequent eine ausgedehnte Streuobstwiese abgemagert. ( s. Text : Magerwiese)   Ziel ist, so einen angepassten Lebensraum für heimische Wiesenflora, darauf angewiesene Insekten und Niederwild zu schaffen.
  • Auf der Bacherlebnisstation wurden im Winter 2021 eine große Streuobstwiese durch angepassten Rückschritt der Obstbäume revitalisiert: die Apfelernte war großartig, der BUND-Apfelsaft fand reißenden Absatz. Viele Totholzhaufen gewähren einer Vielzahl von Kleintieren Schutz und Brutplatz
(Foto: Karin Luthringhausen)

Magerwiese

Auf einer Blumenwiese ist immer etwas los: Hummeln , Bienen , Schmetterlinge… Insekten aller Art finden hier reichlich Nahrung. Der Boden ist bevölkert von Käfern, Würmern und anderen Kleintieren. Auch Kreuzottern und Eidechsen fühlen sich auf Magerwiesen wohl.  Insekten locken Vögel an, wodurch Magerwiesen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten schaffen.

Das ist erst der Anfang........ (Foto: Karin Luthringhausen)

Die Vielzahl von Blumen, Gräsern  und Kräutern auf den Magerwiesen leisten also einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Auf Wiesen mit geringem Nährstoffangebot breiten sich immer mehr Pflanzen aus. Neu angelegte Magerwiesen stellen wichtige Ergänzungsbiotope dar.

Auf herkömmlich bepflanzten Flächen wird regelmäßig gedüngt und gemäht. Die Folge ist eine ertragreiche, aber artenarme Wiese, die auch Fettwiese genannt wird.

Der BUND Ladenburg ist seit 2021 dabei, eine ehemalige Fettwiese gegenüber den drei Steinkreuzen mit Geduld und Arbeit “ abzumagern”.

Dafür wird jegliche Düngung auf der Wiese ausgesetzt. Sie wird nur ein- zwei Mal im Jahr gemäht.  Das Schnittgut wird eine Zeit liegen gelassen, danach wird das Heu abgeführt. So werden dem Boden zusätzlich Nährstoffe entzogen.

Damit auch spätblühende Pflanzen sich ausbreiten können, darf der Schnittzeitpunkt nicht zu früh angesetzt werden. Schon nach dem ersten Jahr tauchen auf der Wiese Blumen und Kräuter auf, die auf den Fettwiesen nicht zu finden sind: Labkraut, Meerrettich, Lichtnelken …

Früher war Ladenburg von einem Kranz von Streuobstwiesen umgeben: Artenvielfalt direkt vor den Stadttoren. Viele dieser Streuobstwiesen mussten den Neubausiedlungen weichen.

Die sich an den drei Kreuzen entwickelnde Magerwiese wird als Teil einer Ausgleichsmaßnahme mit 19 Obstbäumen zusätzlich neu bepflanzt, und zwar mit alten Sorten.

Sie ist somit ein wichtiger  Trittstein zur Biotopvernetzung und sie leistet einen wesentlichen Beitrag für die Biodiversität.

(Foto: Karin Luthringhausen)

Kontakt

Peter Petersen


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Kontakt Magerwiese

Klaus Grelle


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